Der eingebildete Kranke - 2008

J.B. Moliere, Fassung von H.C. Artmann & H. Wochinz


Gummifabrikant Müller lässt Frau und Kinder zu oft alleine. Die Tochter bringt ständig neue Verehrer mit nach Hause, der Sohn – ein Künstler – deklariert sich als ein Vertreter des Estinctorismus und die Gattin Paula sucht Selbstverwirklichung in interessanten Bekanntschaften. 

Da ist zum Beispiel Willi, angeblich Diplomat, der seine Freunde mitbringt, als Frau Müller zum Empfang lädt. Es könnte ein gelungener Abend werden. Doch leider interessieren sich die Gäste vor allem für das wertvolle Gemälde des Malers F. G.Waldmüller... 

Es entwickelt sich ein perfekt gebautes Verwirrspiel mit vielen Überraschungen und treffsicheren Pointen.

 

 

J.B. Molière

Die von J. B. Moliere 1673 geschriebene Komödie „Der eingebildete Kranke“ ist dessen letztes Theaterstück und eine scharfe Satire auf das Geschäft mit der Krankheit. Der Stoff dieser Komödie beinhaltet sehr viele autobiographische Elemente, war Moliere doch zum Zeitpunkt, als er das Stück schrieb, schon längere Zeit krank und hatte sich deswegen bereits mit inkompetenten Ärzten herumgeplagt. Die Komödie nimmt jedoch nicht nur pfuschende Ärzte aufs Korn, sondern auch leichtgläubige Kranke, die den Quaksalbern blind vertrauen und ihnen ihr Geld hinterherwerfen. Mit diesem Stück hielt Moliere seinem Publikum einen Spiegel vor – was auch heute noch funktioniert, da es nichts von seiner Aktualität verloren hat.

„Der eingebildete Kranke“ zählt zu den erfolgreichsten Stücken Molieres. Von tragischer Ironie ist es, dass Moliere selbst, als er den Argan spielte, kurz nach der vierten Vorstellung an den Folgen eines Blutsturzes starb.