Hin und Her - 2011

Ödön von Horváth


Ein unbedeutender Grenzübergang, zwei Länder getrenntund verbunden durch eine schmale Brücke im Niemandsland.Ein verarmter Drogist, zudem ein „unerwünschter”Ausländer soll abgeschoben werden, ganz freundlichund ohne Gewalt. Nur die andere Seite will ihn nichthaben, beruft sich auf neue Vorschriften und verweigertihm den Zutritt. Also beginnt für den Abgeschobenen einmühsames Hin und Her, bei dem er klarstellen muss,dass er ein Mensch und kein Amtsvorgang ist. Auf seinemPendeln zwischen den beiden Grenzstationen begegnet erden typischen abgründigen Horvath-Biedermännern und Frauen.

 

 

Ödön von Horváth

Geboren am 9. Dezember 1901 in Fiumegestorben am 1. Juni 1938 in ParisAls Sohn eines ungarischen Diplomaten hatte Ödön eineunruhige Jugend. Während seiner Schulzeit wechselteer durch Umzüge seiner Eltern viermal die Unterrichtssprache.Nach der Matura 1919 in Wien lebte er alsSchriftsteller bis 1933 in Deutschland. Seinen erstengroßen Erfolg hatte er mit dem Stück „Geschichten ausdem Wiener Wald” (1931). Da die Nazis seine Werkeverboten, übersiedelte er 1933 nach Österreich. Nachdem Einmarsch Hitlers verließ er Österreich im März1938. Am 1. Juni 1938 wurde er in Paris von einemherabfallenden Ast erschlagen.Horvath gilt als Erneuerer des Volksstückes. Die Stückevon Ödön von Horvath spielen im Milieu der verarmtenHandwerker, kleinen Beamten und Angestellten, in denKreisen des Kleinbürgertums in der Zeit vor der nationalsozialistischenDiktatur. Horvath setzt die Spracheals soziales Phänomen ein, wichtig ist ihm dabei nicht sosehr, was die Personen sagen, sondern wie sie es sagen.Er will die Zuschauer mit eher persönlichen Schandtatenseiner Figuren konfrontieren, indem er diese sich selbst imDialog demaskieren lässt.

Wichtigste Werke:

Geschichten aus dem Wiener Wald (1931)

Kasimir und Karoline (1932)

Glaube Liebe Hoffnung (1932)

Hin und Her (1934)

Jugend ohne Gott; Roman (1937)